Protest in Musik und Film

 

Station 1

 

„Gerade Musik ist ein Ausdruck für unseren Protest, für unser Empfinden. Viele neue Lieder entstanden im Wald.“[1]

Das Ziel der Station war es darzustellen, wie der Konflikt um die Startbahn West in Musik und Film verarbeitet wurde. Die an der Station abgespielte Musik der Band „Dood un Deiwel“ rief die Erinnerung der Zeitzeug*innen an die damaligen Proteste wach und sorgte für offenen Austausch zwischen Spaziergänger*innen und Studierenden, aber auch für Beruhigung nach den emotionalen Momenten zu Beginn der Tour. In dieser Funktion war unsere Station die erste des Spaziergangs, denn die Teilnehmenden wurden zu Diskussionen und Gesprächen angeregt.

Station am Anglersee (© Walter Keber)

 

Station Musik und Film (© Tobias Rausch/Denise Thomas)

 

In einer überdachten Hütte am „Walldorfer Anglersee“ wurde unsere Station „Der Konflikt um die Startbahn West in Musik und Film“ aufgebaut. Anhand ausgewählter, zeitgenössisch in der Bewegung aktiver Musiker und Arbeiten des Filmemachers Thomas Carlé, wollten wir ein Schlaglicht auf die Bedeutung von Protestmusik und Filmen für die Beteiligten werfen.

Als Beispiel dafür, wie der Protest in Musik gegossen wurde, stellte die Station zunächst die Band „Dood un Deiwel“ um den Mörfeldener Bluesmusiker Bodo Kolbe vor. Direkt daneben wurde der Protestmusiker „Klaus der Geiger“, der mit bürgerlichem Namen Klaus Christian von Wrochem heißt, mit seinem „Anti-Startbahn-Lied“ präsentiert. Ein Bild des Musikers und der Text des Liedes wurden an der Wand der Hütte befestigt um den Teilnehmenden Form und Struktur des Protestliedes vor Augen zu führen.

Klaus der Geiger (2014)

 

 

Liedtext Beispiele:

Klaus der Geiger - Anti-Startbahn Lied

Benno Mayer /Stephan Weber Liedtexte

 

 

 

Die Überleitung zur darauffolgenden Station, die sich mit dem einstigen Hüttendorf beschäftigte, wollten wir erleichtern, indem zwei exemplarische Liedtexte von Benno Mayer und Stephan Weber vorgestellt wurden. Die beiden Musiker engagierten sich selbst im Hüttendorf, weshalb dieser Teil der Station mit der Überschrift „Musik aus dem Hüttendorf“ versehen war.[2]

Den Abschluss bildete ein Ausschnitt aus der Doku „Fesseln spürt, wer sich bewegt“, die von Thomas Carlé im Hüttendorf kurz vor und während der Räumung des Protestcamps gedreht wurde. Auf ihrer Website, lobte die Bürgerinitiative die Station im Nachgang: Es habe „reichlich Infos […] aber auch gute Gespräche mit Zeitzeugen“[3] gegeben.

(Tobias Rausch und Denise Thomas)

 

 

Links

 

Bodo Kolbe

Klaus der Geiger

Thomas Carlé: „Fesseln spürt, wer sich bewegt“

 

Fußnoten

 

[1] Scholze, Christian et al: BI gegen die Flughafenerweiterung Frankfurt Rhein-Main. Keine Startbahn West, S. 61.

[2] Vgl. Karasek, Horst: Das Dorf im Flörsheimer Wald. Eine Chronik vom alltäglichen Widerstand gegen die Startbahn West. Darmstadt/Neuwied 1981, S. 33, 132f.

[3] Keber, Walter: Sonntagsspaziergang reloaded, 5. Juni 2016, Mörfelden-Walldorf URL: http://www.flughafen-bi.de/Archiv/2016/2016_06_05%20sonntagsspaziergang%20reloaded.html (Aufruf: 7.3.2019)

 

 

Bildnachweise

 

(1) "Klaus der Geiger (2014)", Klaus der Geiger (D), Auftritt beim 39. Bardentreffen 2014 in Nürnberg, Straßenmusik CC: Rs-foto URL:https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_der_Geiger#/media/Datei:Bardentreffen_2014_So_0141.JPG (Aufruf: 28.08.2019)